Herren I – Nervenkrieg gegen den FTM Schwabing
Am vergangenen Samstagabend bot sich den zahlreichen Zuschauern in der Memmelsdorfer Seehofhalle ein wahrer Nervenkrieg. Der gesamte Spielverlauf der Regionalligapartie des SC Memmelsdorf mit dem FTM Schwabing war von einem ständigem Auf und Ab der beiden Kontrahenten geprägt. Nach einer knapp zweistündigen Spieldauer setzte sich die oberbayerischen Gäste mit 3:2 gegen den heimischen SCM durch. Mehr als zufrieden zeigten sich die Gastgeber mit dem Punktgewinn, befürchtete man doch nach dem deutlichen ersten Satzverlust an diesem Abend mit leeren Händen das Spielfeld verlassen zu müssen. Im Verlauf der weiteren Spielabschnitte sollte sich das Blatt aber phasenweise zu den Gunsten der Gastgeber wenden.
Mit dem ersten Ballwechsel zeigte der FTM den Hausherren bereits deutlich, mit welch schwere Aufgabe sie heute konfrontiert werden. Drei direkte Blockpunkte in Folge führten zu einem direkten 0:3 aus Sicht der Hausherren. Angestachelt von dieser Euphorie erlangte sie weiter Punkt für Punkt, allen voran durch ein sehr starkes Aufschlagspiel. SCM-Zuspieler Matthias Hellmich gelang es in dieser Phase meist nur eine Anspieloption bedienen zu können. Durch die immense Blockstärke der Gäste sahen sich die SCM-Angreifer meist zu sehr risikoreichen Angriffen gezwungen, welche mit einer deutlich erhöhten Fehlerquote verbunden waren. Mit 18:25 entschieden die Gäste den ersten Spielabschnitt deutlich für sich.
Der zweite Spielabschnitt sollte in der Anfangsphase dem ersten Spielabschnitt gleichen. Der FTM marschierte durch druckvolle Aufschläge und eine außerordentliche Blockquote von Punkt zu Punkt. Immer wieder sollten sich hier aber Unkonzentriertheiten und Eigenfehler in das Spiel der Gäste einschleichen. Durch einen Wechsel in der Aufschlagtaktik der Memmelsdorfer legte man immer wieder den Grundstein die Gästeangreifer zu Fehlern zu zwingen. Die Hoffnung auf einen Satzgewinn war stets am Leben in den Gesichtsausdrücken der Memmelsdorfer. Bei einem Spielstand von 16:16 gelang dem FTM Schwabing aber die vermutlich vorentscheidende Aufschlagserie. Mit einem Rückstand von drei Punkten zog man in die entscheidende Phase des Satzes. Die Hereinnahme von Leonard Jacob und Juri Hennig sollten das Blatt zu Gunsten des SCM wenden. In Verbindung mit präzisen platzierten Aufschlägen von Nicolai Kracht sollte dieses Aufbäumen auch mit Erfolg gekrönt werden. Ein 23:19 Rückstand wurde in wenigen Minuten zu einem 24:24 Ausgleich egalisiert. Im Vergleich zu den gezeigten Leistungen in den vergangenen Spielen gab man sich nie verloren und erreichte den verdienten Satzausgleich mit 26:24 Punkten.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich der FTM Schwabing in den folgenden Phase des dritten Spielabschnittes. Auf Seiten des SCM sollte in dieser Phase alle Aktionen stets von Erfolg gekrönt sein. Direkte Aufschlagpunkte, krachende Angriffspunkte oder aber auch direkte Blockpunkte spiegelten deutlich die Euphorie des Memmelsdorfer Spiels wider.
Beim Spielstand von 21:14 sah man sich hier schon als der sichere Sieger dieses Spielabschnittes. Schwabings Annahmespieler Kilian Meyne gab sich hiermit aber noch nicht zufrieden und servierte druckvoll in die Memmelsdorfer Annahmespieler. Plötzlich zeigte der SCM wieder sein Gesicht der vorangegangenen Wochen. Unpräzise Annahmen und unübliche Angriffsfehler führten in der Folge zu viele Punktgewinnen für die Oberbayern. Ein Aufschlagfehler brachte dann die langersehnte Erlösung zur 22:21 Führung aus Sicht des SCM. Ein offener Schlagabtausch bot sich den zahlreichen Zuschauern. SCM-Diagonalspieler Juri Hennig sollte den entscheidenden Schlusspunkt setzten und blockte den Schwabinger Angreifer direkt ins Feld der Gäste zum 26:24 Satzgewinn.
Mit Beginn des nun folgenden Spielabschnittes zeigten sich die Schwabinger Gäste wie ausgewechselt. Hier fanden sie zu der unbändigen Stärke im Aufschlag und Block aus dem ersten Satz zurück. Den Hausherren wurde schnell bewusst, dass dieses Spiel wohl in ein entscheidendes Tie-Break gehen würden. Mit Nils Arnold und Stefan Kolb versuchte der SCM die Schwabinger mit den gewechselten Angriffsspielern vor neue Aufgaben zu stellen. Das Schwabinger Team entschied durch ein 25:11 diesen Spielabschnitt zum Satzausgleich für sich.
Die Anfangsphase des Tie-Breaks war direkt von den Aufschlägen des Schwabinger Teams geprägt. Der neu ins Schwabinger Spiel gekommene Maximilian von Deichmann setzte den SCM vor große Herausforderungen und brachte sein Team nahezu im Alleingang zum Zwischenstand von 7:3 in Führung. Mit diesem Punktepolster im Rücken, gelang es den Gästen von nun an diesen souverän zu verwalten. Auf Memmelsdorfer Seite versuchte man die Wende, wurde aber im Vergleich zu Satz zwei nicht belohnt. Mit einem Spielstand von 15:9 entschied der FTM Schwabing das Spiel für sich und entführt zwei Punkte aus der Memmelsdorfer Seehofhalle.
Abschließend zeigen sich aber alle Memmelsdorfer Beteiligten Zufreiden mit dem Spielverlauf. Befürchtete man doch nach dem ersten Spielabschnitt eine deutliche Niederlage. Hier zeigte man aber endlich wieder die nötige Moral und Entschlossenheit, um in der Regionalliga bestehen zu können. Mit 6 Siegen aus 9 Partien rangiert der FTM Schwabing nun im oberen Drittel der Regionalliga. An diesem Samstagabend Bewahrheitete sich aber auch wieder der Memmelsdorfer Grundsatz, gegen nahezu jeden Gegner der Regionalliga Punkte holen zu können. In erster Linie gilt es den Relegationsplatz vor München-Ost und dem TSV Friedberg zu festigen. Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und das selbstbewusste Agieren im eigenen Spielaufbau müssen hier weiterhin im Vordergrund bei den kommenden Partien stehen. Mit dem TSV Herrsching wartet am kommenden Samstag die nächste große Aufgabe auf den SCM. Nahe dem fernen Ammersee muss man es mit der Herrschinger Bundesligareserve, welche aktuell den zweiten Tabellenplatz inne hat, aufnehmen.