Herren I – Die Wiedergutmachung nach Maß

Die Volleyballer des SC Memmelsdorf in der Bayernliga Nord können voller Zufriedenheit auf einen spannenden und höchst unterhaltsamen 3:1 Sieg gegen den TV Ingolstadt zurückblicken.

Vor gut 100 Zuschauern konnte die erste Garde des SC Memmelsdorf um Trainer Manuel Wolz die angekündigte Wiedergutmachung für die Niederlage aus der Vorwoche leisten. An diesem Sonntagnachmittag zeigten sich alle Spieler gerade im Aufschlag extrem fokussiert und setzten den vorgegebenen Plan konsequent in die Tat um. Das resultierte dann über den gesamten Spielverlauf wiederholt zu schwierigen Spielsituationen wodurch der Gästezuspieler Ralf Zikeli immer wieder gezwungen wurde, seine Angreifer mit einem hohen Zuspiel aus der Feldmitte zu bedienen. Spieltaktisch erleichtert das die Positionierung der Feldabwehr um Libero Marek Starost und führte dann regelmäßig zu guten Abwehraktionen und Punktgewinnen.

Der Beginn der Partie, deutlich gezeichnet von der Nervosität und Anspannung der Gastgeber, offenbarte den zahlreichen Zuschauern aber ein anderes Bild. Die ersten Aufschläge des Gegners wurden oftmals ungenau in Richtung Zuspieler umgelenkt, das Zuspiel von Matthias Hellmich demzufolge unpräzise, was schlussendlich in fehleranfälligen Angriffsaktionen endete. Bei einem Stand von 0:5 sah sich Manuel Wolz bereits gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen. Beruhigende Worte und der Hinweis, auf die eigenen Stärken zu vertrauen, führten dann zum Umschwung. Angeführt von Diagonalspieler Michael Werner und Steen Hickethier starteten die Memmelsdorfer die Aufholjagd. Einem offenen Schlagabtausch zur Mitte des ersten Satzes folgte eine kleine Schwächephase. Dies nutzte der oberbayerische Gast und sicherte sich die nächsten Punkte zu einem 20:24. Mit dem Punkterfolg zum 21:24 fasste sich Matthias Hellmich am Aufschlag ein Herz, platziert und zugleich druckvoll servierte er. Der Grundstein zum 23:24 war gelegt. Beendet wurde diese wiederholte Aufholjagt von einem Angriffsfehler aus der eigenen Abwehr. 23:25 das Satzergebnis.

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch wechselten die Spieler die Seite. CO-Trainer Jochen Neumerkel nutzte die kurze Pause und gab präzise Anweisungen für das Zuspiel während sich Trainer Manuel Wolz mit kleine Änderungen für Block-Abwehr an das Team wandte. Gesagt, getan. Von Beginn an dieses Spielabschnittes zeigten die Spieler nun ihr wahres Gesicht. Präzise Aufschläge, druckvolle Angriffe und wiederholte Abwehraktionen zeigten auch ihre Wirkung in den Gesichtern des Gegners.

Nach einer kleinen Schwächephase von Stefan Kolb folgte das Debüt von Nicolai Kracht auf der Position des Außenangreifers. Im Vorbericht mit zahlreichen Lorbeeren geschmückt, konnte er im weiteren Spielverlauf genau unter Beweis stellen welche Erfahrung und Klasse er in das Spiel der Memmelsdorfer bringt. Regelmäßig wurde er von Tobias Werner derart bedient, sodass die Zuschauer, krachende Angriffsschläge teils über den Ingolstädter Block bestaunen konnten. Bei 24:18 dann der erste Satzball für das Team aus dem Bamberger Vorort. Die Leichtigkeit aus den vorangegangen Punkten war dann aber plötzlich weg, Unsicherheiten in allen Mannschaftsteilen führten zu Auszeiten und zahlreichen Wechseln der Spieler. Erst der Rückwechsel von Michael Werner, welcher sich bei einem Stand von 24:23 schlussendlich ein Herz fasste und den Angriffsschlag an die Blockhände des Gegners platzierte, was für den Gast nicht mehr zu verteidigen war. 23:25 folglich der Spielstand zum unnötig knappe Satzgewinn und Ausgleich zum 1:1 nach Sätzen.

Dieser emotionale Satzgewinn lies dann aber den allerseits bekannten Knoten platzen und führte zu zwei weiteren, teils deutlichen, Satzgewinnen (25:18, 25:22). Die überglücklichen Zuschauer bekamen in den zwei abschließenden Sätzen, höchst attraktiven Volleyball zu sehen. Extrem schnelle und präzise Zuspiele von Tobias Werner auf seine beiden Außenangreifer Steen Hickethier und Nicolai Kracht wurde fehlerlos im Feld der Ingolstädter versenkt. Wurde der strukturierte Spielaufbau auch einmal durch eine Abwehr in der Feldmitte unterbunden, so stand wiederholt Michael Werner auf der Diagonalposition parat. Durch präzise Schläge an die Blockhände oder aber auch durch Schläge in schwer zu verteidigende Feldpositionen wurden die lang umkämpften Ballwechsel nahezu immer von den Memmelsdorfern gewonnen.

Überglückglich zeigten sich alle Mannschaftsteile nach dem Sieg. Abschließend wand sich Manuel Wolz aber auch ermahnend an sein Team. Wenn wir nicht immer am Limit spielen, voll konzentriert bei der Sache sind und mit voller Entschlossenheit spielen, lassen wir den Gegner immer wieder ins Spiel kommen.

Diese mentale Komponente heißt es nun in den nächsten Trainingswochen besser in den Griff zu bekommen. Denn, welch spektakulären körperlichen Voraussetzungen das Team vorweisen kann, konnte an diesem Sonntagnachmittag oftmals bestaunt werden.

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