Herren I – muss sich dem VC Eitting 09 mit 3:1 geschlagen geben.

Sind wir noch mittendrin in der Saison oder ist für alle bereits Ostern?

Mit diesen ersten Worten eröffnete Trainer Manuel Wolz seine Ansprache vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison für den SC Memmelsdorf in der Bayernliga Nord im niederbayerischen Eitting. Aufgrund der vergangenen, teils knappen fünf Niederlagen am Stück seit Jahresbeginn steht der SCM aktuell im Tabellenmittelfeld mit noch minimalen Chancen auf eine Platzierung im oberen Drittel, aber trotzdem frei von jeden Abstiegssorgen.

 

Dementsprechend hoch war die Motivation bei allen, doch noch einmal in den Kampf, um den Relegationsplatz 2 einzugreifen, da am Nachmittag bereits mit dem SV Schwaig 3 ein als schon ziemlich sicher geltender Kandidat für eben diesen Platz überraschend mit 2:3 gegen den VC Eltmann verloren hatte.

Wie bereits in den vorherigen Spielen musste der SCM wieder krankheits- und verletzungsbedingt auf Leistungsträger verzichten. So stand am Ende wie bereits im letzten Spiel ein Kader mit 10 Leuten zur Verfügung.

Diese Umstände merkte man den Memmelsdorfern zu Beginn jedoch nicht an und der Start ins Spiel verlief sehr gut. Schnell erspielte man sich einen 7:1 Vorsprung durch druckvolle und platzierte Angriffe, welche Trainer Wolz vor Beginn der Partie als ein entscheidendes Mittel für ein erfolgreiches Spiel ausgemacht hatte. Daneben stand auch die Annahme sicher, sodass Zuspieler Tobias Werner immer wieder seine Angreifer passgenau einsetzen konnte. Auch im Blockspiel konnte sich der SCM, angeführt von den zwei starken Mittelblockern Stefan Maier und Selman Erdogan, perfekt auf die Eittinger Angreifer einstellen und punktete hier auch immer wieder direkt. Nach diesem guten Start schlichen sich nun jedoch häufiger einige Ungenauigkeiten mit mangelnder Abstimmung, Fehlaufschlägen und ungenauer Annahmen in das Spiel ein und der Vorsprung schmolz auf eine trotzdem immer noch recht komfortable 15:11 Führung zusammen.

Als Reaktion auf diesen Umstand folgte nun mit dem Diagonalwechsel Manuel Wolz für Michael Werner und Felix Kastl für Tobias Werner eine rückblickend mögliche spielentscheidende Szene: Der Spielertrainer übernahm das Zuspiel und Kastl ging auf die angestammte Diagonalposition.

Infolgedessen punktete der SCM noch einmal zum 16:12, kassierte dann aber einige Breaks durch Ungenauigkeiten im Spielaufbau und befand sich schließlich am Ende mit 19:20 im Hintertreffen. Davon erholte man sich nicht mehr und gab den Satz unglücklich mit 21:25 ab.

Diese schwierige Phase galt es nun abzuschütteln und sich neu auf den zweiten Anschnitt zu fokussieren. Hier erwischte jedoch der Gegner den deutlich besseren Start und zog schnell auf 6:1 davon. Nun häuften sich Annahmefehler, Angriffsfehler und man merkte, dass der SCM aktuell eine schwierige mentale Phase in der Saison durchmacht. Angestachelt von Tobias Werner und Trainer Manuel Wolz in der ersten Auszeit konnte man sich jedoch wieder aus dem Tief ziehen. Punkt für Punkt arbeitete man sich über wieder stabilere Angriffe auf Außen und Diagonal sowie über die Mitte an den VC Eitting heran. Schließlich ergab sich dadurch sogar eine zwischenzeitliche 2 Punkte Führung, da auch der Gegner einerseits mit starken Abwehraktionen und Angriffen, aber auch mit immer wiederkehrenden Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. So entwickelte ein Bayernligapartie auf Augenhöhe, das bis zur Schlussphase des zweiten Abschnitts hin und her schwankte. Kurz vor der 20-Punkt-Marke kippte das Momentum aber auf die Seite der Eittinger und allen voran der stark aufgelegte ehemalige Drittliga-DiagonaIspieIer Constantin Schmid setzte dem SCM mit hart platzierten Diagonalschlägen so zu, dass häufig keine Abwehr möglich war. Zwei gegnerische Blockpunkte und ein Angriffsfehler beendeten den Abschnitt schließlich mit einem ernüchternden 18:25 aus Memmelsdorfer Sicht.

Im dritten Durchgang dann endlich die ersehnte Wende, obwohl es zu Beginn wahrlich nicht danach ausgesehen hatte: Nun mit stabilerer Annahme, guten Aktionen im Angriff besonders von Selman Erdogan und auch guter Abwehr fing sich der SCM endlich und nahm den Kampf an. Punkt für Punkt wurde nun abgearbeitet und auch Spielertrainer Manuel Wolz, nun auf Diagonal zur Mitte des Satzes gekommen, brachte seine Erfahrung ein. Bis auf eine kleine Phase, in welcher der Gegner aus Eitting nochmal an der vorzeitigen Entscheidung schnupperte und bis auf schließlich einen Punkt zum 23:24 heran kam, ließ der SCM nichts mehr zu und gewann den Abschnitt trotzdem knapper als nötig mit 25:23.

Wer aber nun dachte, dies wäre die Initialzündung zu einer Aufholjagd mit 5 Sätzen, der sah sich leider an diesem Abend getäuscht und musste mit ansehen, wie der 4 Satz denkbar ungünstig begann. Mit 0:7 lag Memmelsdorf zurück und war in dieser Phase auch mental nicht auf dem Platz. Keine Aktionen wollten so richtig gelingen und in allen Elementen von Block, über Angriff bis Abwehr und Aufschlag kam man nicht annähernd an das eigene Potential heran.

Auf der anderen Seite zeigte Eitting in dieser Phase, warum sie hinter Röttingen aktuell die zweitbeste Mannschaft sind mit guten Blockaktionen, starker Abwehr und platzierten Angriffen. Mit Wechseln auf Außen und Diagonal versuchte Manuel Wolz nun nochmal für eine Wende zu sorgen und diese gelang auch wieder in der folgenden Sequenz. Man arbeitete sich wieder heran und zwischenzeitlich betrug der Abstand beim 14:16 nur noch zwei Punkte. Hier aber wieder das gleiche Bild: die mentale Frische und Abgezockheit geht den Memmelsdorfern aktuell ab und so schaffte es der VC Eitting, sich wieder durch selbst gut vorbereitete Aktionen abzusetzen und benötigte beim 23:19 noch zwei Punkte. Ein letztes Aufbäumen vom SCM zum 21:23 kam zu spät und so gewann Eitting den vierten Abschnitt und damit das Spiel am Ende verdient vor zahlreichen Fans mit 3:1.

Nach dem Spiel stellte sich Ernüchterung auf Seiten der Memmelsdorfer ein, da man heute sicher nicht an sein Leistungslimit gekommen ist und aktuell eine schwierige Phase durchmacht, welche besonders durch die Niederlagenserie im neuen Jahr und viele dauerhafte Ausfälle im Kader geprägt ist.

In der Tabelle belegt der SCM weiterhin den fünften Platz und hat schlussendlich die Möglichkeit, noch einen Platz zu verlieren oder nach oben ein bis zwei Plätze zu gewinnen.

Nun gilt es, sich nochmal für die letzten zwei Spiele der Saison zuhause zu motivieren und diese erfolgreich abzuschließen für ein doch noch versöhnliches Ende.

 

FK

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