Herren I – Nichts zu holen bei den sparsamen Schwaben

Am zurückliegenden Samstagabend zeigten sich die schwäbischen Kontrahenten vom SVS Türkheim gegenüber dem SC Memmelsdorf in keinster Weise spendabel. Im Verlauf der Regionalligapartie gewährten sie dem SC Memmelsdorf kaum Gastgeschenke und entschieden das Spiel mit 3:0 für sich. Die knappen Satzergebnisse von 25:21, 25:23, 25:23 zeigen aber deutlich, das für die Oberfranken an diesem Abend deutlich mehr zu holen gewesen wäre. Allen voran war es aber der Türkheimer Diagonalspieler, Fabian Scherer, der in wichtigen Situationen seine Qualitäten ausspielte und die umkämpften Ballwechsel zugunsten des SVS verwandeln konnte.

Die Anfangsphase der Partie war von einem regelrechten Abtasten der beiden Teams gezeichnet. Aufschlag- und Angriffsfehler sowie unpräzise Spielaktionen prägten das Spiel beider Mannschaften. Keines der beiden Teams konnte sich nennenswert vom Kontrahenten absetzten. Bis zum Spielstand von 16:16 verlief das Spiel auf Augenhöhe, ehe der SVS den Aufschlagdruck zielführend erhöhte. Immer wieder stellten sie hier die Qualitäten von SCM-Libero Basti Engel auf die Probe und wurden durch ihre wirkungsvollen Aufschläge an die Feldbegrenzugen und den daraus resultierenden Druck auf die Annahme der Gäste belohnt. Der SCM war gezwungen, die dadurch vorhersehbaren Angriffe über die Außenpositionen anzuspielen, wodurch die Hausherren in der Block- und Feldabwehr die entscheidenden Akzente zum Satzgewinn mit 25:21 setzen konnten.
Sichtlich enttäuscht, aber auch voller Zuversicht erfolgte der Seitenwechsel.

Mit dem Beginn des zweiten Satzes sollte sich wieder ein für den SCM typischer Satzverlauf entwickeln. Bei einem Spielstand von 6:6 servierte Adrian Lamberti präzise ins Feld des SVS auf und legte den Grundstein zur 10:6-Führung. Der SVS sah sich hier zu einer frühen Auszeit gezwungen, die rückblickend den Schwung des SCM brach: Der SVS erzielte in der Folge den schnellen Ausgleich zum 15:15-Zwischenstand. Fast schon in gewohnter Manier gewannen die Gäste wieder die Oberhand zurück und zogen durch druckvolle Angriffe und Blocks zum 19:17 davon. In einem offenen Schlagabtausch in der Schlussphase des zweiten Satzes konnte besonders der Türkheimer Diagonalspieler Scherer glänzen, der durch seine präzisen Angriffe aus dem Hinterfeld die Memmelsdorfer Feldabwehr vor unlösbare Aufgaben stellte. Taktisch geprägte Aufschläge des SVS-Zuspielers führten im weiteren Verlauf vermehrt zu Problemen im Spielaufbau des SCM. Das Momentum kippte erneut und der SVS zog mit einer 22:19-Führung davon. Mit dem Rücken zur Wand gelang dem SCM jedoch auch hier wieder der Anschluss: Taktisch präzise Aufschläge von Nils Arnold in den Rücken des Zuspielers sollten die Grundlage für drei Breakpunkte sein. Beim Spielstand von 23:24 aus Sicht der Gäste zwang man den Gegner zur Auszeit. Ein weiterer wirkungsvoller Aufschlag von Arnold forcierte den Gegner zu einem zu erwartenden Anspiel ihres Außenangreifers, der es trotzdessen schaffte, den Memmelsdorfer Block zu überwinden und den spannenden Satz für den SVS zu gewinnen.

Die Mannschaft versuchte sich nach dieser wiederholten Enttäuschung erneut aufzubauen. Dies sollte hier auch direkt Wirkung zeigen. Der Glaube an die eigenen Stärken muss sich als der Rückhalt im Memmelsdorfer manifestieren, um im Verlauf der weiteren Saison erfolgreich zu sein, so Trainer Nicolai Kracht. Der dritte Spielabschnitt begann selbstbewusst. Die Führung zum 11:6 für die Mannen um Kapitän Steen Hickethier zwang den SVS Trainer Robert Frey zur frühen Auszeit. Auf Memmelsdorfer Seite war die Marschrichtung klar: Durch ein selbstbewusstes Angriffsspiel sollte die Abwehr der Gäste überwunden werden. Als erste Option sollte immer das Nutzen der gegnerischen Blockhände im Vordergrund stehen, um die direkten Punktgewinne zu erzielen. Der Gastgeber zeigte sich hier auch wieder sehr konzentriert und verringerte nach und nach den Rückstand. Beim Spielstand von 19:18 erfolgte dann die erste Führung für die Hausherren in diesem Spielabschnitt. Erneut war es das primäre Problem des SCM, aus der eigenen Annahme die Punkte für sich zu entscheiden. Immer wieder punktete der SVS über eine erfolgreiche Feldabwehr und den anschließenden Gegenangriff der Außenangreifer. Die Hausherren schafften es in dieser Phase, ihren Vorsprung von zwei Punkten immer wieder zu verteidigen. Auf der Zielgeraden des Satzes bewahrten sie die nötige Ruhe und konnten den Satz mit 25:23 für sich zum Spielgewinn entscheiden.

Wahrlich enttäuscht zeigten sich alle Spieler des SCM. Hatten sie doch immer wieder aufgezeigt bekommen, dass am heutigen Abend auch Siegchancen vorhanden waren. In den entscheidenden Momenten fehlt dem SCM aktuell die nötige Ruhe, den Gegner der Regionalliga Paroli zu bieten. Die Arbeit an den eigenen Stärken und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten muss in den kommenden Trainingseinheiten an oberster Stelle stehen, zeigt man doch Woche für Woche, dass man taktisch und technisch den Gegnern gewachsen ist, es jedoch in den spielentscheidenden Phasen nicht entscheidend abrufen kann. Mit 6 Punkten rangiert man weiterhin im Tabellenkeller der Regionalliga auf Platz 8 unmittelbar vor München-Ost und dem TSV Friedberg. Am kommenden Samstag soll vor heimischem Publikum gegen den FTM Schwabing wieder für Wiedergutmachung gesorgt werden. Im bisherigen Verlauf der Spielzeit zeigt sich doch auch, man kann gegen jeden Gegner Sätze gewinnen. Dies soll sich nun auch in Punktgewinnen niederschlagen.

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