Alles, nichts, oder

Abstieg, Relegation oder Klassenerhalt. Das waren die Möglichkeiten für die erste Damenmannschaft des SC Memmelsdorf in der Landesliga Nord-Ost am vergangenen Samstag. Im letzten Heimspiel der Saison 17/ 18 in heimischen Seehofhallen ging es um alles oder nichts.  Zu Gast war der BSV 98 Bayreuth und die SG Schnaittenbach/ Hahnbach, die beide im Hinspiel den Tie-Break knapp für sich entscheiden konnten. Es mussten mindestens 4 Punkte her, um den Relegationsplatz zu erreichen. Mit vollem Kader und Unterstützung von Jessica Klarmann, Katrin Hellmich und Lina Maier aus der dritten Damenmannschaft waren die Mädels aus Oberfranken heiß und motiviert, dieses Ziel zu erreichen. „Jeder gibt heute sein Bestes, wir haben Spaß und dann sehen wir, was rauskommt“. Das waren die motivierenden Worte von Coach Heike Hölzlein an ihre junge Mannschaft.


In Spiel eins gegen Bayreuth legten beide Mannschaften einen guten Start hin. Dann hatten die Gastgeberinnen einen kleinen Einbruch und die Eigenfehlerquote führte zu einem Rückstand von 12:18. Memmelsdorf kam wieder zurück, jedoch reichte es im ersten Durchgang nur für ein 20:25. Im zweiten und auch dritten Satz spielten die Memmelsdorferinnen mit vollem Herzen. Maya Hölzlein machte in allen Sätzen ein überragendes Spiel mit wichtigen Blockaktionen am Netz mit ein oder zwei Händen und einer nahezu fehlerfreien Aufschlagquote. Zuspielerin Johanna Kestel ließ sich von den zweifelhaften Entscheidungen des Schiedsgerichtes nicht verunsichern und bediente ihre Angreiferinnen mit Köpfchen, was vor allem über Hauptangreiferin Amelie Kraus zu wertvollen Punkten führte. So führte Memmelsdorf verdient nach drei Sätzen mit 2:1. Doch Bayreuth gab nicht kampflos auf und schenkten keine Punkte her. Es schlichen sich wieder kleine Fehler vor allem im Aufschlag bei den SC-lerinenn ein, was zu einem steten Rückstand im vierten Satz führte. Obwohl der große Bayreuther Block Jennifer Heinrich auf der Mittelposition des SCM wenig beeindruckte und sie immer wieder durchkam und viele Punkte machte, konnte dies den Satz nicht retten. Also wieder in den Tie-Break. Memmelsdorf gab alles. Lea Hoh gab ihr letztes Hemd und war überall dort, wo der Ball auf den Boden fallen konnte und kratzte, was nur ging. Letztendlich reichte es leider nur für einen Punkt und das Spiel ging mit 3:2 nach Bayreuth.

Also nochmal Kräfte sammeln und alle Resourcen gegen Schnaittenbach/ Hahnbach mobilisieren. Der Start war auf Seiten des SCM etwas holprig und die Gedanken schienen noch im vorherigen Spiel zu sein. Die Aufschläge der SG waren gewöhnungsbedürftig und so gingen anfangs viele Annahmen nicht Richtung Zuspieler. Beim Rückstand von 14:20 besannen sie sich aber wieder auf ihr Können und kämpften sich zurück. Leider ging der Satz mit 25: 21 an die Gäste, aber es war durchaus noch was drin für die Oberfranken. Memmelsdorf hat sich jetzt besser auf den Gegner eingestellt, Gitti Kraus als Libera und Annahmespielerin Lina Maier entschärften die gegnerischen Angaben und spielte die Bälle passgenau ans Netz. So konnten viele wichtige Punkte gemacht werden. Doch reichte es wieder nicht für den Satzgewinn und so musste dieser mit 25:21 an die Gäste abgegeben werden. Jetzt zeigten sich die ersten kleinen Zeichen der Erschöpfung auf Memmelsdorfer Seite. Im dritten Satz lagen sie schnell zurück mit 1:7 und dann 14:19. Doch sie wollten nicht aufgeben und kamen mit Hilfe der lautstarken Fans bis auf zwei Punkten an die SG heran. Doch die Mühen wurden nicht belohnt. Die Gäste entschieden den Satz mit 25:19 und somit auch das Spiel mit 3:0 für sich.

“ Ihr habt das wirklich nicht verdient“, so die Worte von Daggi Dorsch nach dem Spiel. Diese Worte sagen eigentlich alles aus. Der abschließende Tabellenplatz entspricht nicht der spielerischen Leistung der jungen Mädels aus Memmelsdorf. Denn sie haben bei nahezu allen Spielen in der Saison eine tolle Leistung gezeigt. Nur fehlte es oft am Schluss an Erfahrung und Coolness in den entscheidenden Phasen. Doch ist das alles andere als schlimm, denn wenn man berücksichtigt, dass fünf von sechs Spielerinnen auf dem Feld zwischen 14 und 18 Jahre alt sind, steckt noch so viel Potenzial in dieser Mannschaft und sie werden das auch zur richtigen Zeit entfalten. Nächstes Jahr dann also Bezirksliga. Doch heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage!

Es spielten: Bauer Yara, Dorsch Daggi, Heinrich Jennifer, Hellmich Katrin, Hölzlein Maya, Hoh Lea, Kestel Antonia, Kestel Johanna, Kraus Amelie, Kraus Gitti, Maier Lina, Römmelt Juliane

JR

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