Herren II – Bayernliga
„Auszug aus den Herbst-News“
Vorwort
Wir spielen jetzt in der Bayernliga. Externe Schiedsrichter, Sponsoren und Namen auf dem Trikot, große Halle, Einzelspieltage. Das alles ist ganz schön professionell. Deshalb muss es jetzt auch unser Bericht werden. Zum Markenkern der Herren II gehört aber natürlich auch ein bisschen Bullshit – „a weng a Gschmarri“, wie mer in Frangn sochd. Diesem Markenkern wollen wir treu bleiben. Um diesen Spagat zu meistern ist dieser Bericht in zwei Teile geteilt, einen seriösen und einen unseriösen.
Der aufmerksame Leser hat natürlich ebenso dieses Vorwort bemerkt, was gewissermaßen als dritter Teil verstanden werden kann. Dies nur der Vollständigkeit halber, und dass jetzt keiner ankommt von wegen „aber es sind ja eigentlich drei Teile“. Und um den Bericht zu verlängern. Und Verwirrung zu stiften. Wer sich dieser Frage näher annehmen möchte, sei auf unseren Essay-Wettbewerb mit der Fragestellung „Sollte ein Vorwort als extra Teil angesehen werden?“ verwiesen. Zusendungen (max. 3.000 Wörter, Times New Roman 12pt, Zeilenabstand 1,5, Blocksatz) bitte als PDF bis zum 31.10. an essaywettbewerb@h2.scm.de. Wie dem auch sei, wir beginnen jetzt mit dem seriösen Teil, darauf folgt dann der unseriöse Teil.
Der seriöse Teil
Sportlich hatten wir das Ziel Aufstieg zum Ende der letzten Saison ja eigentlich verfehlt, mit einer knappen Tie-Break Niederlage in der Relegation gegen Dinkelsbühl. Als Nachrücker sind wir aber jetzt trotzdem in der Bayernliga dabei. Als wir vor 3-4 Jahren noch in der Bezirksliga waren hätte das keiner gedacht. Aber das Team blieb zusammen und hat sich entwickelt und verstärkt. Dass dies nun belohnt wird freut uns sehr, und spornt uns an, noch fleißiger und disziplinierter zu trainieren. Mit Neu-Trainer Kalle Himmler und Amtsinhaber Thomas T. Tensing coacht uns ein erfahrenes Duo, das Ziel lautet logischerweise Klassenerhalt. Das wird schwer genug, wir werden alles geben und uns von Misserfolgen nicht entmutigen lassen. Der Kader ist breit und ambitioniert, die Voraussetzungen gut. Einige großartige Neuzugänge gibt es auch. Wir freuen uns deshalb sehr über eure Unterstützung bei unseren Heimspieltagen. Die H1 spielt oft im Anschluss, da könnt ihr gleich in der Halle bleiben. Es gibt Bier und Pizza.
Der unseriöse Teil
Wussten Sie schon, dass einer der beiden Erstbesteiger des Mount Everest mit Vornamen Tenzing hieß? Also fast genauso wie die eine Hälfte unseres Trainerteams mit Nachnamen. Und passend zum Vergleich ist dieser Tensing ein Berg von einem Mann, soviel ist offensichtlich. Was ich damit sagen möchte, verehrte*r Leser*in: Volleyball ist im Prinzip wie Bergsteigen: Hoch, runter, hoch, runter. Einatmen, ausatmen, Schritt für Schritt, Punkt für Punkt. Spann- und Halteseile. Schuhe. K2.
Aber es gibt auch Unterschiede: Z.B. bei der Unterwäsche. Da sollte man im Himalaya doch deutlich wärmeres Material wählen als in Bayerns gut beheizten Hallen. Überraschenderweise ist diese Maxime übrigens noch nicht zu allen Volleyballspielern durchgedrungen. Geht der Trend des Winters also zur langen Sportunterhose? Ich für meinen Teil trage meist gar keine Unterhose beim Sport. Sporthosen mit Innenslip sind dafür sehr gut geeignet. Sie verlängern sowohl die Lebenszeit der normalen Unterwäsche, und sorgen gleichzeitig für ein gewisses Gefühl der Freiheit. Und, so sagte schon sinngemäß der ehemalige amerikanische Verfassungsrichter Oliver Wendell Holmes: „Die Freiheit meine Faust zu schwingen endet dort, wo die Nase des Anderen beginnt.“ Die Freiheit des Schwingens als (un-)aufhaltsame und sich entfaltende Kraft. Unterwäsche. Wie poetisch. Wie pathetisch. Wie profan. Geeignet für einen Volleyball-Saisonbericht? Oberflächlich? Obszön? Das wird in diesen postmodernen Zeiten wohl Ansichtssache bleiben müssen. Selbst mit Videobeweis und Torlinientechnik. Ach ja, die gute alte Zeit.